It’s the economy, stupid! Was wir aus dem iPad lernen können

Manche unter uns glauben, über das Netz würde die Welt neu erfunden. Geld spielt keine Rolle, Beziehungen, „Friends“ sind die Währung, die gespielt wird. Und soziale Netzwerke, das sind die großen, kostenlosen Wunderwerke der alles mit jedem Vernetzer, und „ich zeige der Welt mal, was ist heute gemacht habe“. Es ist alles so schön bunt hier. Was auch ok ist. Aber Menschen mit marxistischer Grundbildung (Erst kommt das Fressen, dann die Moral), haben sich schon immer gewundert, warum die Apologeten der Postmoderne glauben, wirtschaftliche Macht, Geld und das alles würde keine Rolle spielen. Dabei wird die Netzökonomie seit der Jahrtausendwende nur von einer Spekulationsblase getrieben, durch die, beispielsweise im Falle Google, es besser ist, jede erdenkliche Geschäftsidee zu fördern anstatt den Aktienkurs verfallen zu lassen. Und Google ist ja nicht kostenlos, sondern die Refinanzierung erfolgt über ein für den Nutzer unsichtbares Geschäftsmodell.

Warum ich der festen Überzeugung bin, dass das Ende des offenen Netzes gekommen ist. Nach der Lektüre von Bernd Graffs iPad-Unbehagen im süddeutschen Feuilleton vom 7.4.2010.

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Take your way, old germany

Eine eigentümliche Woche (Der Beitrag wurde in der 11.KW begonnen). Die Telekom macht Bilanzpressekonferenz und redet über die Frauenquote. Die Regierung dilettiert weiterhin rum und verschenkt kostbare Zeit. Das Managermagazin kommt mit dem Titel „Im Griff der Giganten“ auf den Markt, zudem einer Story über Bertelsmann und die Frage, wie es mit der europäischen Währungsunion weiter geht. Ach ja, und dann noch die französische Wirtschaftsministerin, die Deutschland auffordert, die Verschuldung auch so exzessiv hoch zutreiben wie alle anderen Länder, Gleichstand im Untergang herzustellen.

Measuring the battlefield.

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An die Deutschen Verleger. Fakten. Fakten. Fakten.

Die deutschen Verleger haben es nicht leicht. Zugegeben. Aber wenn sie jetzt mit der Forderung nach einem Leistungsschutzrecht durch die Lande ziehen, machen sie es sich -und uns, den Lesern- nicht einfacher. Weil sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Ein kleiner Blick über den Teich. Mit freundlicher Unterstützung der Süddeutschen Zeitung vom 27.3.2010.

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Vielleicht doch ein Mißverständnis. Nachtgedanken nach dem Politcamp 2010.

Der Hype ist vorbei. Das steht nach dem ersten Tag des diesjährigen Politcamps jedenfalls fest. Die 900 Teilnehmer, die die Organisatoren feiern, twittern vielleicht Meldungen wie „weiß nicht, ob gut oder schlecht, dass ich nicht da bin“, da waren definitiv weniger. Und irgendwie muss sich die Szene neu sortieren. Wie nach dem Hype in Höhenluft das Tal der Tränen aussieht, davon konnte man sich am ersten Tag einen guten Eindruck machen.

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Digital Highway 2.0. Wie suchen wir künftig. Und was. Eine erste Zwischenbilanz nach dem ersten SUMA Barcamp

Alle reden von Google. Wir auch. Aber statt die Schlachten von gestern und heute nach zu zeichnen, scheint es spannender, heute das Morgen ins Auge zu fassen. Das erste SUMA Barcamp am 13.3.2010 in Hannover hat in scharfen Splittings Ausblicke auf die Kampfplätze auf dem Digital Highway 2.0 gegeben. Und eine handfeste Diskussion darüber, ob die Suchmaschinenwüste Deutschland mit hilflosem Cetero censeo oder einer eigenständigen Marktstrategie aufweisen kann. Eine subjektive Zwischenbilanz.

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Das Wissen der Welt. Gut organisiert.

Ulrich Johannes Schneider, Leiter der Universitätsbibliothek Leipzig hat in einem bemerkenswerten Beitrag in der Süddeutschen Zeitung vom 2.3.2010 eine fast klassische Konstellation der globalisierten Moderne beschrieben: Die Übernahme öffentlicher Aufgaben durch private Institutionen. Viele der beschriebenen Entwicklungen finden sich auch bei anderen Projekten, Stichwort Suchmaschinen, wieder. Perspektiven in Zeiten einer Epochenwende.

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Gottes Werk und Autors Beitrag. Helga Trüpels Kulturpolitischer Salon und die Digitale Agenda.

Ein bißchen symbolträchtige war sie schon, diese Veranstaltung. Der kulturpolitische Salon der grünen Europa-Abgeordneten Helga Trüpel diskutierte am 15.2.2010 in der Bell-Etage der Böll-Stiftung über Urheberrechte vor dem Hintergrund der digitalen Revolution. Symbolträchtig deshalb, weil die Diskussion, aus der Mauluwurfperspektive des Unrheberrechts geführt wurde, obwohl nur wenige Wochen vorher am gleichen Ort unter dem Titel „Gottes Werk und Googles Beitrag“ ein ähnlich gelagerte Diskussion statfand. Springer Lobbyist Keese mühte sich dort vergeblich, die Worthülse Leistungsschutzrecht für Verlage zu rechtfertigen, obwohl die Hülse leer war. Anyway! Um zum Kulturpolitischen Salon zurück zu kommen: Des Autors Beitrag stand im Mittelpunkt der Diskussion. Gelungen war die Veranstaltung, weil, wie oft bei Grüns, Argumente ganz unaufgeregt ausgestauscht wurden. Und Helga Trüpel macht Mut, weil sie vormacht, dass Lernen auch für Politiker ganz einfach sein kann: Indem man Experten zuhört, Argumente austauscht und das eigene Konzept, die Kultur-Flat-Rate als Globallösung verwirft, wenn man zu dem Schluss kommt, dass es nicht das hält, was scharfe Überschriften versprechen (soviel zur Differenz zu den Blaugelben).

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Cloud Dreamings. Abroad.

Ok. Den Hype über Cloud habe ich nie verstanden. Denn einerseits halte ich gerne meine Sachen, sprich Inhalte, fest und andererseits will ich sie auch überall verfügbar haben. Ein Grund für diesen Blog. Aber wenn wir mal über das Surfen auf der Cloud-Wellle hinweg sehen, macht der Beitrag von Charles Leadbeater doch das ganz große Bild auf. Er könnte auch einigen Input für die anstehende Enquete-Kommission des Bundestages liefern.

Zumindest liefert der Beitrag auch eine Übersicht über die beteiligen kommerziellen Interessen.

P.S. Dämmert eigentlich einigen Verlegern, dass angesichts dessen, dass die spannenden Diskussionen längst international stattfinden, dass das provinziell Deutsche in der kleinteiligen Zeitungsverlagslandschaft nicht länger überlebensfähig ist.

P.S.S. Dazu passt auch, dass Madsack (Hannoversche Allgemeine Zeitung, Münchner Merkur u.a.) sein Hauptstadtbüro nicht mehr besetzen will. Denn 0-8-15 Nachrichten gibt es auch anderswo. Und auf selbst rechercherietes will man künftig offensichtlich verzichten. Oder, andere Variante, hat der Verleger mehr Weitblick und deshalb erkannt dass das Berliner Regime längst selbstreferentiell und irrelevant ist?)

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Betriebsunfall gedankenloser Schnelligkeit. Wie sich die rasende Gesellschaft ihre Opfer selbst produziert.

Im SZ-Magazin 5/2010 schildert der freie Journalist David Schraven den Fall von Neda Soldani. Die verwechselt wird mit einer im iran ermordeten Studentin, weil sie ähnlich aussieht wie diese und der Nachnamen sich nur um einen Buchstaben unterscheidet. Die falsche Nachricht geht um die Welt, sie wird zur Widerstandsikone stilisiert, das iranische Regime will auch sein Süppchen kochen und letztlich entscheidet sie sich dafür, zu flüchten und in Deutschland Asyl zu beantragen. Eine ernüchternde Geschichte, die zeigt, wie Medien Wirklichkeit sind und machen, wie Informationsfreiheit Existenzen vernichten und gefährden kann, dass es vom journalistischen Ethos oftmals keinen Unterschied mehr macht, ob Blogger oder Journalisten dran sind (weil beide gleichermaßen von Oberflächlichkeit gefährdet sind). Und am Ende Betroffenheit, wie die Karawane weiter zieht und einen Menschen sitzen lässt, der zufällig mit der Weltgeschichte Berührung hatte.

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Hirn statt Ipad. Liebe Mely Kiyak.

Was habe ich über ihren Beitrag in der Berliner Zeitung vom 6.2.2010 gelacht. Denn ich hatte dieselbe Frage: Wie gelingt es einem Unternehmen, mit spärlichsten Angaben Journalisten dazu zu bringen, sich besoffen zu schreiben. Die Antwort: Jobs hat von Google gelernt. Und Journalisten sind Lebewesen zwischen Lämmern und Lemmingen. Mit ein paar großartigen Ausnahmen. Zum Beispiel Frank Schirrmacher, aber da benötige ich noch ein bißchen Zeit, um sein Ideenfeuerwerk ausführlich zu würdigen (Man muss nicht jede These teilen, aber zuweilen ist es schöner, gemeinsam im vernebelten Wald herumzulaufen und sich Durchhalteparolen zuzurufen als daheim zu hocken und über andere zu klug zu sch….., die da draußen im vernebelten Wald. ……).

Schirrmacher war es auch, der das für die Debatte richtige Bild ins Feld geführt hat: Nicht Orwells 1984, sondern Huxley’s „Brave new World“ ist die Erzählfolie für das Jetzt.

Mit hellwachen Wochenendgrüßen

N. Huss

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Grün wohin. Eine Perspektivbestimmung für eine ziemlich unsichtbar erfolgreichen Partei.

Was von vielen übersehen wird: Die GRÜNEN sind die Sieger der letzten Bundestagswahl. Mehr Wählerinnen und Wähler als jemals zuvor, haben für Grün votiert. Nur ist das aufgrund des Zieleinlaufs als fünftgrößte -und damit kleinste- Partei weitehend ohne Machtoption kurzzeitig in Vergessenheit geraten. Die Grünen, das haben die baden-württembergischen Kommunalwahlen und die parallel stattfindenden Landtagswahlen gezeigt, haben sich etabliert. Einige Thesen, was zu tun ist.

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