Sie werden in Scharen über ihn herfallen, die Bildungsstalinisten in bester Absicht. der Philosophieprofessor Nidda Rümmelin fordert Wertschätzung der Berufsausbildung anstatt alle in die Zwangsjacke des Studiums zu stecken.
Wie man das beurteilt, kommt darauf auf, ob man nur auf internationale Bildungsstatistiken guckt, bei denen das Heil in der Studienquote liegt, oder man auch darauf sieht, ob man durch einen verschulten Einheitbildungszwang Jugendlichen und Jungen Erwachsenen die Lust am Lernen und Arbeiten nimmt oder nicht. Es darf bezweifelt werden, dass mehr Studierende mehr Wohlstand schaffen, es kommt darauf an, was sie studieren. Und es darf bezweifelt werden, dass immer mehr Menschen sich immer mehr blutleere Schul- und Studienjahre antun wollen, weil manche einfach in der Praxis lernen. Oder dieses bildungsbürgerliche Getue in der Schule nicht verstehen.
Wichtiger als alle durch die Schulen und Hochschulen zu schleusen, von denen schon Pierre Bourdieux schon wusste, dass sie vor allem Klassensturkturen zementieren, ist es, hinzugucken, wie man den Heranwachsenden Menschen Entfaltungsmöglichkeiten einräumt. Durchlässigkeit und die Anerkennung für praktisch erworbenes Wissen ist da besser als blutleere Einheitsbildung.
(mehr …)