Dass ich für Söder und Baerbock als Spitzen bin, habe ich schon sichtbar gemacht. Die Inaugurationsrede von Annalena hat deutlich gemacht, dass es die richtige grüne Entscheidung war. Auf den Punkt, nicht nur das grüne Wohlfühlprogramm, sondern auch die Botschaft, dass sich Deutschland ändern muss. Und wenn die Welt sich alle sechs Monate ändert, Parteiprogramme nicht die richtige Antwort sein können.
Bravo Annalena. Das ist Führung.
Markus Söder wäre die richtige schwarze Antwort auf die Grünen. Im Sinne der Demokratie, im Sinne des Meinungsstreites. Laschet ist das merkelsche “Weiter so”. Er ist gestützt von den oberen Reihen der Funktionäre, die im Merkelschen Schlafmodus längst entschlafen sind.
Was die CDU jetzt braucht, ist einen Mann mit klaren Ansagen, einer, der das Dilemma der “Konservativen”, das Jürgen Kaube in der heutigen (20.4.2021) FAZ präzise beschrieben hat, qua Person, nicht qua Papieren, einfach auflöst.
Die CDU ist keine Programmpartei. Und sie sollte, schon um der Repräsentanz des Wählerwillens auch keine werden. Im Umkehrschluss braucht die CDU eine Führungsfigur, die die Reihen hinter sich schließt, weil sie sowohl städtische wie auch ländliche CDU/CSU Anhänger, Männer wie Frauen, binden kann.
Söder kann das. Rhetorisch, weil er ein Instinktpolitiker ist, weil er Mumm hat. Und konzeptionell, weil er spürt, dass das Land Veränderung braucht.
Davor haben die CDU-Funktionäre der oberen Chargen Angst. Angst vor den JU-Mitgliedern, die sie aus ihren Sesseln treiben, Angst vor der AfD, Angst vor den Grünen, Angst vor der Welt.
Ich höre grünseitig dann immer mal, Söder wäre wie Trump. Solche Plattitüden verschlagen mir die Sprache. Söder hat schon verschiedene Ministerien fehlerfrei geführt, er kann Partei, er kann Flexibilität, er kann die Ansprache der Bürgerinnen und Bürger. Man muss sich nur mal anhören, wie er und eine seiner stärksten Unterstützerinnen, Dorothee Bär klingen. Wie sie reden. Dieser joviale “Duz-Stil” kommt den grünen Milieus schon sehr nahe.
Insofern kann Söder sowohl in AfD Kreise (die wollen endlich Führung) und Grüne Kreise einbrechen. Weil er eben keinem Klischee entspricht, weil Konservativ einfach nicht zu definieren ist, sondern nur erratisch “gesetzt” werden kann. Und Widersprüche kann da nur eine Person auflösen, die so viel Vertrauen schafft, dass die Mitglieder und Wähler Vertrauen aufbauen können.
Mit Laschet geht das nicht.
Ich wünsche mir eine starke CDU/CSU, die endlich nicht mehr den Grünen die mediale Hoheit überlässt. Es braucht politische Konkurrenz, damit aus dem grünen Sieg kein grüner Pyrrussieg wird. Denn die prinzipienstrotzenden grünen Programmaussagen brauchen ein Gegengewicht, einen der sagt, was wollt ihr denn jetzt, Klimaschutz oder Wohlstand. Und wie wollt ihr das gegeneinander abwägen. Söder ist argumentationsstark, da treffen sich Baerbock und Söder auf Augenhöhe, die Wählerinnen und Wähler können an der Debatte teilhaben (Und bitte, wer hätte Lust, einer Debatte mit Laschet zuzusehen? Ich nicht!), Politik würde auf Grundfragen runter gebrochen. Und meine Hoffnung wäre, Söder schafft es, die Kontroverse vom Was aufs Wie zu fokussieren. Wir alle wissen, dass die Klimafrage alles überlagert. Aber jeder und jede von uns muss entscheiden (können), auf welchem Wege, in welcher Mischung wir die richtige Abwägung zwischen Wohlstand, Wirtschaftswachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz treffen können.
Mal sehen, was der Tag so bringt…..