Politikalarm! Warum ich mich manchmal vor meiner eigenen Partei fürchte.

Komme gerade vom Grünenparteitag in Berlin, Aufstellung der Landesliste. Ich will jetzt gar nicht auf die Ergebnisse eingehen, sondern lediglich auf den Tenor, der über allem liegt. 

Denn trotz schlechtester Wahrnehmung im Bund platzen die Grünen in Berlin nachgerade vor Kraft. Was sie in Berlin alles toll machen (dabei haben sie erst gerade mit Regieren angefangen, an den Ergebnissen wollen wir sie messen), in welch schrecklichem Zustand die Welt, Afrika, Europa, Deutschland ist. Und dass man das dringend ändern muss. Welch katastrophale Ungerechtigkeit herrscht, in Deutschland, Europa, der Welt, und dass man das dringend ändern muss.

Am Schluss gibt es so viel dringendste Probleme, die man ändern muss, dass man gar nicht mehr weiss, wo genau die Grünen dann eigentlich anfangen würden. 

Einen Tag Grünen Parteitag, und der Zuhörer hat den Eindruck, in Deutschland stopft sich nur eine Handvoll Superreicher alles in die Taschen, den anderen bleibt nichts. Und man könnte ja total viel ändern, nur die anderen Parteien tun halt nichts.

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Weltbilder und Paradigmenwechsel. Zum Westen, der Politik und den Grünen.

Der Westen hat ein Problem. Oder vielmehr, nicht DER WESTEN, sondern die rationalistischen Eliten des Westens. Sie glauben an Rationalität, rationale Entscheidungen, Vernunft, eine heile Welt, also eine Welt, in der die Gleichungen aufgehen, was heißt, in der es eine gute Lösung gibt. 

Was aber, wenn das nicht stimmt?

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Wishes for Green. Wie sich Bündnis 90/Die Grünen vor der Fahrt ins Abseits schützen können.

Stehen die Grünen vor dem Aus? Kann sein, wenn sie sich nicht endlich mal mit der Wirklichkeit befassen. Ein Blick in den Abgrund und eine Idee für die Rettung.

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Martin Schulz. Die Manifestation des Anfangs vom Ende seriöser Politik.

Ich bin in einer Blase aufgewachsen. Die lässt sich wie folgt beschreiben: Politik kann die Welt verändern. Und lange erschien es mir auch selbst so. Die grüne Blase, die, in der ich groß geworden bin, ist und war eine Erfolgsgeschichte. Von Newton stammt der Satz, wir, unsere Erkenntisfähigkeit, seien „Zwerge auf dem Rücken von Riesen.“ Ich stelle fest, nicht nur auf dem Rücken von Riesen wird man groß, wie Newton glaubte, auch auf dem Rücken großer Irrtümer, wie ich inzwischen meine. Wichtig ist nur, dass man die wichtigsten frühzeitig ersetzt.

Wobei wir bei Martin Schulz wären. 

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Die knappe Klugheit der grünen Masse. Warum der anatolische Schwabe und Weltbürger Cem Özdemir die richtige grüne Antwort auf Donald Trump ist.

Die Grünen waren lange Jahre vor allem, das ist jetzt deskriptiv gemeint, ein binnendeutsches Wohlfühlprojekt. Sie sind ein deutscher Sonderweg. Eine Generation hat sich in Abgrenzung zur Väter- (ob Mütter-, müssten wir länger debattieren) Generation neu erfunden. Als Antwort eines gewaltsam kalten National(sozial)ismus hat sie den Blick aufs Ganze gewagt und so über Deutschland hinaus in die Welt gewirkt. 

 

Die Formulierung einer Politik aus dem Wohl des Ganzen heraus. Bürgerlich selbstbewusst, idealistisch, unter Ausblendung eigener Interessen. Mit freundlichen Grüßen an den herrschaftsfreien Diskurs von Jürgen Habermas. 

 

So war das am Anfang. Und auch jetzt ist die Idee mit dem Weltfrieden und Pazifismus nicht falsch. Aber wer grüne Auftritte in den Talkshows der vergangenen Wochen beobachtet, stellt fest: Richtig fühlt sich das nicht mehr an. 

 

Eine richtige Idee, aber zur falschen Zeit. Es fehlt nämlich an einer Haltung zur Welt im Hier und jetzt. Und zwar unabhängig davon, ob die linksgrüne Simone Peter wieder mal die ganze Welt umarmt, die Ängste der eigene Bevölkerung aber nicht versteht oder ob Katrin Göring-Eckardt ihr sanftes Licht über der Welt leuchten lässt. Wenn der Glanz der schönen Rede endet, liegt wieder alles ganz dunkel da. 

 

Beruhigen kann beides nicht. Statt Perspektive hinterlässt es Ratlosigkeit. 

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Macht Schulz jetzt rotrotgrün?

Und ist das das richtige Rezept gegen die AfD? Die Frage wird dauernd verkehrt gestellt. Was richtig ist, um die AfD zurück zu drängen, entscheidet sich erst einmal in der Wahrnehmung der eigenen Wahloption durch den Wähler. Und zwar nicht im Einzelnen, was die Parteien denn so detailliert in ihre Programme schreiben, sondern ob der potentielle Wähler das Gefühl hat, sie teilen seine Weltwahrnehmung. 

Die deutsche Linke, und da subsumiere ich jetzt mal auch die Grünen drüber, obwohl meine Hoffnung noch nciht verloren ist, dass es eben keine klasssiche linke Partei ist, die deutsche Linke also meint immer, wenn sie noch mehr Instrumente für Umverteiung entwickelt und fordert, dann wird alles gut. 

Komplett falsch. 

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Zwei Realos machen keinen Sommer. Zum Zustand der Grünen.

Das ist nochmal gut gegangen. Mit Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt ziehen die Grünen mit zwei Realos in den Wahlkampf. Wer Erleichterung spürt, sei gewarnt. Viele meiner Bekannten, wirtschaftsnah, realistisch, nach vorne denkend, grün geneigt, sind verstört über das aktuelle Bild, das diese Partei abgibt. Die Kritik: Der Sichtbarkeit nach ist Jürgen Trittin der Spitzenkandidat, Katrin-Göring-Eckardt spreche lang, am Ende wüsste man aber nicht, was sie gesagt habe. Und mit ihren Münsteraner Beschlüssen hätten die Grünen einmal mehr gezeigt, dass sie eine Partei der Besserwisser und Umverteiler sein wollen, dass sie lieber als linke Protestpartei mit einstelligen Ergebnissen die wahre Lehre verkörpern möchten als mit Kretschmanns Wahlergebnissen mitregieren zu wollen. 
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Zwischen Banalisierung und Ideologisierung. Der depressive Westen.

Ich sehe mir inzwischen keine Talkshows mehr an. Wenn ich es aber, wie am Wochenende, als Edmund Stoiber, Olaf Scholz und Simone Peter miteinander stritten, doch tue, dann mit den Augen von Menschen, die sich einfach mal informieren wollen. 

Sie erlebten einen tobenden Stoiber, einen unendlich gelassenen Olaf Scholz und eine Simone Peter, die auch was sagte. Das war von außerordentlicher Wolkigkeit, dass auch ich nicht wusste, was sie eigentiich will. 

Grüner Sidestep

In einem anderen Zusammenhang schrieb, die Zeit, Mariam Lau, vergangene Woche, wer die Grünen derzeit erlebe, wüsste, was diese an den anderen Parteien kritisieren. Sie wüssten aber nicht, wofür sie stehen.

Man kann nur hoffen, dass das besser wird, wenn Cem Özdemir am Mittwoch als Spitzenkandidat nominiert wird. Vergangenes Jahr hat er bewiesen, dass er Gespür hat. 

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Die Neuerfindung gesellschaftlicher Wirklichkeit.

Dave Collander, den Namen wird man sich merken müssen… Johannes Pennekamp hat in der FAS vom 9.1.2017 seinen Ansatz skizziert. Collander geht es um das Paradigma der Volkswirtschaften. Was er beschreibt, geht aber darüber hinaus, es beschreibt das Scheitern aller gesellschaftlichen Handlungswissenschaften. Und das Scheitern gesellschaftlichen Handelns. Lesen Sie selbst: 

https://www.evernote.com/shard/s39/sh/9fd32fde-8b5e-456a-8372-777b3feeb918/a92ab08ff603a8bd4d9eda943acef494https://www.evernote.com/shard/s39/sh/9fd32fde-8b5e-456a-8372-777b3feeb918/a92ab08ff603a8bd4d9eda943acef494

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Luther, ein Opportunist? Ein Nachtrag.

Es hilft manchmal, sich alte Zeiten anzusehen und vor allem, sie unvoreingenommen anzusehen. Es können verblüffende Erkenntnisse dabei herauskommen.

War Luther eigentlich ein Opportunist? Obwohl ich die Frage gut verstehe, muss man sich der Antwort verweigern. Luther hat viel riskiert, können die Historiker darüber forschen, ob wissentlich oder unwissentlich, bis zu dem Punkt, als ihm sein Fürst ein Ultimatum gestellt hat. Im Kampf gegen Rom hat sich Luther eindeutig auf die Seite der aufgeklärten Fürsten gestellt, die die protestantische Sache unterstützt haben, freilich nicht einfach, weil sie die bessere war, sondern weil sie ihren Interessen oder/und ihren Überzeugungen besser entsprach.
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Die Marke Luther. Was uns Reformation und Buchdruck über die Welt von morgen sagen können.

Die Marke LutherAndrew Pettegree hat ein Buch mit einem etwas ungewöhnlichen Namen geschrieben. Und da ich, obwohl als Kind einer evangelisch-katholischen Familie, im evangelischen Nürnberg katholisch aufgewachsen, mich nie mit dem Protestantismus beschäftigt habe, hat mich die Rezension in der Zeit 1/2017 angesprochen.

Zu Recht.

Die Geschichte Luthers, das weiß man im Anschluss, ist die Geschichte eines Mannes mit ungewöhnlicher Willensstärke, der frühzeitig neue technologische Trends genutzt hat, mit seinem Fürsten unglaubliches Glück hatte, und deswegen erfolgreich war, weil er disruptiv war, (kurz, verständlich und deutsch geschrieben hat und seine Schriften deswegen schlagartig reißenden Absatz fanden). Der in der Disruption aus einer gänzlich unabsehbaren Rolle und Situation heraus (Ein bis dato unbedeutender Autor, Wittenberg ein unbedeutender abseits liegender Ort ohne Anschluss an die großen Handelswege) , sich sein eigenes Netzwerk aufgebaut hat (intellektuell, aber auch illustratorisch-drucktechnisch), dabei ein glückliches Händchen hatte und einen unglaublichen Kontrollzwang entwickelte und so zum meistgelesenen Autor Deutschlands jemals wurde. (mehr …)

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