Europa zusammen wachsen lassen.

Jetzt, ein halbes Jahr vor der Europawahl fängt die politische Klasse wieder an zu hyperventilieren. Europa machen, lautet die Parole. Und sie dient dazu, die unterschiedlichen Blickwinkel der nationalen Eliten, aber auch den im Unterschied zu ihrer politisch-ökonomischen Elite differierenden Blickwinkel der Normalbürger draußen zu überdecken.

Es werden dabei gerne historische Rückgriffe genutzt, etwa, wenn Helmut Schmidt und andere die Friedensfunktion der Europäischen Union beschwören. Das ist richtig, aber in seiner unbedingten Undifferenziertheit auch falsch. Es kommt nämlich letztlich nicht darauf an, ob die politische Klasse für oder gegen den Euro, für oder gegen mehr zentrales Europa ist. Sondern es geht darum, die Wahrnehmung vieler Menschen und die realen politischen Handlungsoptionen, also die Draußen und die Drinnensicht, zusammen zu denken.
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Die Zombiedebatten um die Zukunft Europas.

Wenn Deutsche Intellektuelle und Politiker über Europa reden, dann klingt das so: Europa ist ein großes Friedensprojekt. Seit dem Beginn der europäischen Union haben europäische Länder keinen Krieg mehr miteinander geführt. Das europäische Projekt ist ein Projekt, das weiter zusammenwachsen muss, um ein einheitliches und auch im Weltmaßstab starkes Europa zu werden.

Für das Zusammenwachsen Europas braucht es ein starkes europäisches Parlament, ein stärkeres politisches Europa, das sich nationalen Egoismen und nationalen Interessen entgegenstellt.

Und auch: Wer gegen den Euro ist, wer über die Abschaffung des Euros redet, der ist ein Nationalist.

Wahr ist: Europa hatte seit sechzig Jahren keinen Krieg mehr. Wahr ist auch, dass die Europäischen Länder miteinander reden und keinen Krieg führen. Aber alles andere sind schlichte Träume, Phantasien, Ideologien oder gar gedankenlos dahin gesagte Sätze.

Um es deutlich zu machen: Ja, ich finde ein offenes und am Austausch interessiertes Europa wünschenswert. Ja, ich finde mehr Gemeinsamkeit im europäischen Handeln nach außen erstrebenswert, um den Verfall dem europäischen Machtposition und damit dem Verfall des europäischen Reichtums entgegegen zu wirken.

Aber: Nur wenn Europa nicht weiter als politisches Schächtelchenspiel betrieben wird, in der immer mehr politische Institutionen sich immer stärker in Schach halten, nur, wenn Europa in seiner ganzen gesellschaftlichen, das heißt auch sozialen und ökonomischen Gesamtheit wahrgenommen wird, kann es in seiner Gesamtheit beurteilt und damit Schlußfolgerungen für das Europa von morgen gezogen werden. (mehr …)

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Der seit langem best aufgeräumteste Politiker Deutschlands: Wolfgang Schäuble. So kann Führung aussehen.

Aus dem Handelsblatt: "Ach, diese Reformhuberei!“ Finanzminister Wolfgang Schäuble bewirbt sich im Interview um eine weitere Amtszeit, verteidigt den Führungsstil in der CDU und erklärt, warum zu viele Reformen nicht…

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Antieuropäischer Geist ist auch antinational. Er ist schlicht egoistisch

Wie ist Griechenland zu retten? Wir wissen es nicht. Meine These war immer, es fehle an der Haltung. Ein Grieche kann zu Europa schon deshalb keine Haltung haben, weil er auch keine Haltung gegenüber Griechenland hat. Er ist schlicht verschlampter Egoist. Oder formulieren wir es positiv: Er traut dem Ganzen nicht. Beleg: Die Steuerehrlichkeit. Wenn in einem Land 90% keine Steuern zahlen, dann ist es kein Wunder, wenn niemand einem anderen traut. Das ist friedliche Anarchie.

Erst, wenn sich das Land selber einen Ruck gibt, wird sich das ändern, vorher ist alles Geld vergebens. Deswegen ist die Austeritätspolitik Merkels richtig; bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Land den Schalter umlegt. ….

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Antieuropäische Europäer. Und was dagegen hilft.

Fangen wir damit an, was nicht hilft: Das ist ein bißchen rumreformieren, fast egal in welche Richtung.

Europa wird mehr und mehr kritisch gesehen, auch in Deutschland. In anderen Ländern ist das schon länger und noch viel stärker der Fall. Warum ist das so.

Meine These: Der antieuropäische Geist wird im Wesentlichen vom Unmut und von der Angst vor Veränderung gespeist. Und Veränderung kommt von draußen, der Welt, vor der man sich und sein Umfeld abschotten möchte. Abschottung ist national oder teilweise noch kleinräumiger. Man kann sagen, wenn Unsicherheit droht, rotten sich Menschen in den Gruppen zusammen, die sie kennen. Das ist immer noch die Herkunft, die Region, die Nation.
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Die digitale Innovationswüste: Europa!

Wieder so ein Fall politischer Überforderung. Technologieentwicklung. (Ich sage absichtlich nicht, Technologiepolitik). Was fehlt, ist klar: Mehr Risikobereitschaft, mehr Finanzkapital, um schnell zu wachsen. Wenn dann die Industrie kommt und sagt, mehr Infrastruktur, ist das Banane. Die USA waren, mit einer saumässigen Infrastruktur, auch weiterhin führend.

Zu befürchten ist, dass jetzt wieder die Politik Hand anlegt, europäisches Tröpfelwassser mit engstirnigen Auflagen, was richtige Technologie ist. Besser wird es dadurch nicht. Aber das verstehen Politiker nicht. Sie wollen Gutes tun.

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Kosmopolitismus oder Kosmopolitisierung. Ein Unterschied, der ans Leben gehen kann.

Ulrich Beck hat einen bemerkenswerten Auftaktartikel über die weltgesellschaftlichen Entwicklungen geschrieben. Der Kern: In einer empirischen Fallstudie zeigt die Anthropologin Nancy Scheper-Hughes, wie die Ausgeschlossenen der Welt, die wirtschaftlich und…

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Politik kann. Sozialforscher Wolfgang Streeck zu Politik und dem Rahmen (WON02)

Wenn die Politiker wieder die Backen aufblasen, jetzt vor der Wahl, und darüber reden, was sie uns alles Gutes tun wollen, tut ein differenzierter Blick Not. Wolfgang Strreeck ist Sozialforscher am Max-Plank-Institut und reflektiert die vergangenen dreißig Jahre Sozialstaat, Weltwirtschaft und die aktuelle Situation. Wenn man das liest, stellt man fest: Sehr viel anregender als die ganzen Wahlsprechblasen. …

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Macht Politik eigentlich immer nur Mist?

Es fallen einem ja nur wenige Aktivitäten ein, in denen man Politikern Leistungsfähigkeit unterstellt. Was fällt mir spontan ein? Die Energiepolitik der ersten rotgrünen Regierung mit Einspeisevorrang der regenerativen Energien war ein solcher Erfolg, auch wenn wir jetzt an seinen Folgen leiden. Schließlich leiden wir an den Leiden des Erfolgs dieses Gesetzes. Es hat einen echten Innovationsboom ausgelöst, es hat zum Aufbau neuer Kapazitäten geführt, es hat zu einem Überangebot an Kapazitäten -für den deutschen Markt- geführt, die letztendlich den deutschen Herstellern den Garaus gemacht hat, den Herstellern von Solarmodulen, den gesamten Markt müsste man nochmal untersuchen.
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Europa hat kein Geld für Innovation. Jetzt möchte man gerne so tun.

Es beschleicht einen kein gutes Gefühl, wenn man jetzt liest, dass Brüssel mehr in Innovation investiert. Schon 2000 haben die EU Regierungschefs beschlossen, Europa zur technologisch führenden Region der Welt zu machen, rausgekommen ist dabei eigentlich nichts. Außer Schulden natürlich. (mehr …)

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Kann Europa die Welt ernähren? Eine denkwürdige Podiumsdiskussion zum Thema europäische Landwirtschaftspolitik und Welternährung in der baden-württembergischen Landesvertretung

Eines kann man definitiv behaupten. Skandalträchtig war sie nicht, die Diskussion zwischen Wolfgang Reimer, Ministerialdirektor im baden-württembergischen Landwirtschaftsministerium, der seinen erkrankten Vorgesetzten, Minister Alex Bonde würdig vertrat, Olaf Tschimke, NaBu-Präsident, Dr. Felix Prinz von Löwenstein, DLG-Präsident Carl-Albert Bartmer, Folkhard Isermeyer, Thünen-Institut und Cornelia Füllkrug-Weitzel von Brot für die Welt, moderiert von Tanja Busse geführt haben. Und gerade deswegen war sie gut.
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Die Guten und die Bösen. Empörung und Moral kommt an Grenzen

Interessante Artikel in der FAS über die Polizistenlobby. Und über die Sinti und Roma-Kulturen. Um nicht missverstanden zu werden. Die Polizeilobby hat meine starke Sympathie, weil in einer Zeit, in der Politik vor allem nett sein will, muss der Polizist alles das Ausbaden an Konflikten, das von Politikern in die Unsichtbarkeit gedrückt werden soll. Die 1. Mai Demo ebenso wie die Fußballkrawalle.
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