“Eins auf die Fresse, mein Herzblatt.” Jens Spahn und seine Freunde.

Eines muss man dem jungen Minister Spahn lassen. Schneid hat er. Wolf Biermann hat für dieses Prinzip mal eine schöne Zeile gedichtet: “Eins auf die Fresse, mein Herzblatt”. Diese Herzhaftigkeit in der Auseinandersetzung, das unterscheidet Jens Spahn von seinem geräuschlos arbeitenden Vorgänger.

Will man Spahns Politik charakterisieren, darf man es sich nicht zu einfach machen. Wer, wie die Ärztezeitung, lediglich schreibt, er wäre der erste Gesundheitsminister, der das Prinzip der Kostensenkung mißachten würde, verkennt den Gestaltungswillen Spahns. (Und ich frage mich, wo die Ärztezeitung eigentlich den Gröhe’schen Willen zur Kostensenkung entdeckt hatte). (mehr …)

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Warum uns die Debatte um die Bürgerversicherung nicht weiter bringt.

Anmerkungen zur aktuellen Studie der Grünen Bundestagsfraktion

Nikolaus Huss, 30.12.2018

Zuerst eine Bemerkung in eigener Sache: Dieser Beitrag entspricht meiner ganz persönlichen Meinung, nicht irgend eines Auftraggebers. Zudem bin ich in der GKV versichert, so dass es mir also nicht um die Verteidigung eigener Privilegien geht

Zehn Thesen, warum die Fragestellung für die Studie daneben liegt. Und was besser wäre: (mehr …)

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Aus dem Tagebuch einer eHealth-Schnecke

Können Schnecken träumen? Wir wissen es nicht. Wenn aber eine eHealth-Schnecke träumen würde, dann von Landschaften wie der, die der Spiegel-Korrespondent Thomas Schulz in seinem neu erschienenen Buch “Zukunftsmedizin” (2018) ausgemalt hat. Dabei sind das keine Träume. Er hat nur das aufgeschrieben, was das Silicon Valley auf seiner Gesundheitsagenda hat.

Stichwort: Genomanalyse, molekulare Therapien, die Auslöser von Krebs oder Alzheimer reparieren können, weil sie Ursachen bekämpfen und falsche genetische Baupläne umbauen. Individualisierte Arzneimittel, Big Data, die zu Smart Data werden, weil “just in time” neue Therapiestrategien durch Analyse realer Datenbestände in breitenwirksame Therapieansätze umgesetzt werden können. Übrigens: Israel macht das vor.

Nur ein Szenario. Es lassen sich noch ganz andere denken. (mehr …)

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Eine Menge Schotter. Wie die Gelder des Innovationssauschusses besser angelegt wären.

1,2 Mrd. Euro fließen in den Innovationsfonds des G-BA. Geld, mit dem verschiedene Projekte der Versorgungsforschung gefördert werden. Projekte, die in die Regelversorgung und Selektivverträge fließen können. Und weil wir in Deutschland sind, soll das mit dem Innovationsfonds natürlich weiter gehen. Geld macht abhängig.

Halbzeit der Projektlaufzeit des Innovationfonds. Zeit für G-BA-Vorsitzenden Hecken, auf einer Veranstaltung Zwischenbilanz zu ziehen.

Die kritische Diskussion, die Hecken eingefordert hat, ist natürlich unterblieben. Kein Wunder, wenn die Akteure sich selbst kritisieren sollen.

Vor diesem Hintergrund einige Anregungen, was mehr Energie nach Vorne freisetzen würde. In einem Satz: Statt IV-Modelle mit größerem Geld als Innovationsfonds zu promoten, wäre es sinnvoll, über die Rahmenbedingungen nachzudenken, damit mehr Innovation, mehr neue, bessere Versorgungsmodelle in die Versorgung kommen:

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Der Innovationsfonds und die Verwaltung. Oder: Die moderne Variante des Flaschenhalses.

Der Bundesinnovationsfonds ist ein Bundesillusionsfonds, so einer meiner früheren Beiträge. Zwar hat mich Arno Elmer auf einen interessanten Aspekt aufmerksam gemacht, den ich mal den "Büchse der Pandora"-Effekt nennen will.…

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Wann wird der Schuß gehört? Zu den „Gesundheitspolitischen Impulsen für die Bundestagswahl“ des BMC.

Ich fang mal so an: Der Bundesverband Managed Care (BMC) hat „Gesundheitspolitische Impulse für die Bundestagswahl 2017“ verfasst, die weit über alles hinausgehen, was ich sonst kenne.

Und das ist gut so!

Das Papier wird am 6.12. diskutiert, man kann sich dazu (als Mitglied) auch noch anmelden. Es handelt sich um eine Diskussion, die dringend notwendig ist.

Die Frage lautet: Was müssen wir tun, damit das deutsche Gesundheitswesen den Schuss hört?

Den Schuss?

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Warum sich die Grünen jetzt entscheiden müssen

Der Westen zeigt sich ratlos. Und in der Tat, es gibt keine einfache Lösung. Und, wie das rückstandslose Wirken der SPD in der Bundesregierung zeigt, der Glaube, dass man mit Umverteilung und Sozialpolitik Zusammenhalt herstellen könne, ist falsch.
Was also ist die Aufgabe der Parteien? 

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Bullshit-Bingo namens Wissenschaft. Anmerkungen zum grünen Fachgespräch über Gesundheits-Apps

Die Bundestagsgrünen haben zum Expertengespräch geladen, der Ort war stickig-cool (sehr großes Interesse), das Rainmaking-Loft, Heimat des Startup-Accelerators Startupbootcamp, der im November mit seinem ersten Digital Health Programm in Berlin startet. 

Was muss, was sollte man tun, um den Dschungel an Gesundheitsapps zu durchleuchten und durchforsten, um Spreu vom Weizen oder “Best Practice” vom “Worst Case”, vor Müll oder Gesundheitsgefahren zu schützen. Die grüne gesundheitspolitische Sprecherin Maria Klein-Schmeink war eine kluge Gastgeberin. 

Aber: Man kann sich seine Gäste nicht immer ganz frei aussuchen. 

Im ersten Teil, und da sind wir schon mitten im Problem, wurde die Wissenschaft befragt. Und, man entschuldige mir meine Pauschalität, die hatte in ihrer Elfenbeinarroganz wieder mal keine Antwort. 

Außer: Evidenzbasiert. Und: da müsste man mal genauer forschen. 

Bullshitbingo. Auftragsfishing. Und keinerlei Erkenntnis, was da draußen vor sich geht. Wie und warum Menschen oder Unternehmen Apps entwickeln oder entwickeln lassen. 
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Warnung! Deutsche Gesundheitsforschung gefährdet die Entscheidungsfähigkeit.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat eine Studie bestellt und erhalten: Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps (CHARISMHA); engl. Chances and Risks of Mobile Health Apps (CHARISMHA), Albrecht, U.-V. (Hrsg.), Medizinische Hochschule Hannover, 2016. urn:nbn:de:gbv:084-16040811153. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00060000

Das Problem: Die Studie dokumentiert den desolaten Forschungsstand deutscher eHealth-Forschung. Es wird im Weiteren noch darüber zu reden sein. Das Ministerium hätte mal jemanden beauftragen sollen, der sich mit eHealth auskennt. Und nicht versucht, über Bedenkenmaximierung Forschungsgelder zu akquirieren und sich die Erarbeitung von Grundlagenwissen bezahlen zu lassen.

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TK-Chef Jens Baas schaut Sonntag morgen in den Spiegel. Und spricht mal darüber, was ihn so erschreckt. 

Der Chef der Techniker-Krankenkasse, Deutschlands Nr. 1, Jens Baas hat Sonntag morgen in den Spiegel gesehen; -und das Gesundheitswesen, das ihm da entgegenblickte, hat ihn erschreckt. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hat dieses Erschrecken dokumentiert.

Die von ihm benannten Fassadenrisse: (mehr …)

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Echte Dualität in der Krankenversicherung. Eine Bestandsaufnahme. 

Die Bundestagsgrünen haben zu einem Fachgespräch eingeladen, Thema Beamtenbeihilfe, also Krankenversicherung für Beamte. Und wenn man da aufmerksam zugehört hat, war das ganz interessant.

Hintergrund war die Frage, ob nicht auch Beamte ein Wahlrecht zwischen einem PKV- und GKV-basierten Versicherungsangebot haben sollten.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Natürlich ging es dabei auch um die Frage, ob die freiwillige Öffnung nicht auch ein Weg wäre, um die Bürgerversicherung durch die Hintertüre einzuführen.

Unter dem Strich, hat sich dann gezeigt, wäre die Wahloption keine echte Alternative.

Das aus verschiedenen Gründen: (mehr …)

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Viel Blödsinn um nix. Die Pharmapreisdebatte bei „Hart, aber fair“.

Da diskutieren ein Ethiker, ein Lauterbach, Frau Fischer von der vfa, eine Patientin und Prof. Ludwig als Chef der Arzneimittelkommission über die Preise neuer Arzneimittel.

Lauterbach achtet drauf, dass er erwähnen kann, dass die Hälfte für Marketing drauf geht. Für ihn alles unethisch.

Der Ethiker redet darüber, dass es, wenn Wettbewerb existieren würde, der Preis niedriger wäre. Der hat ja noch gar nichts von der Langwierigkeit des Zulassungsprozesses begriffen.

Frau Fischer vom vfa unterstreicht, dass man darüber reden soll, dass die Arzneimittel helfen. Würden sie aber auch, wenn sie billiger wären.

Plasberg unterstreicht, dass das Arzneimittel, bezogen auf das Gewicht, teurer als Gold ist.

Und keiner redet darüber, warum das so ist. Und, vor allem, wie man das ändern könnte.

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Warnung! Deutsche Gesundheitsforschung gefährdet Ihre Entscheidungsfähigkeit.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat eine Studie bestellt und erhalten: Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps (CHARISMHA);  Albrecht, U.-V. (Hrsg.), Medizinische Hochschule Hannover, 2016. urn:nbn:de:gbv:084-16040811153. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00060000
Das Problem: Die über 100.000 € teure Studie dokumentiert den desolaten Zustand deutscher eHealth-Forschung. Es wird im Weiteren noch darüber zu reden sein. Zu welchen Aussagen sich die Studie versteigt, lässt sich an einem einzigen Kapitel dokumentieren, dem Teil 8.1.1. „Die vertrauenswürdige App erkennen“.

Es geht also um Ratschläge, die die „Digital Health-Experten“ Laien geben, bevor sie sich in die Hände digitaler Medien begeben.

Ich zitiere: (mehr …)

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German Gesundheits-App-Angst. Ein Stück, in dem Deutsche Wissenschaft wieder mal die erste Geige spielt.

Manchmal kommt einem das deutsche Gesundheitswesen wie eine Art Schrottplatz vor. Alle lungern rum, um noch was ausschlachten zu können. Resteverwertung statt Neubeginn. Jetzt war wieder einer erfolgreich. Für über…

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25 Jahre Gesundheitsreform. Eine Tour’d horizont mit Franz Knieps beim Spreestadtforum.

Ich fang mal so an: Nie war ich so ratlos wie heute. Franz Knieps, einer der wenigen, die Gesundheitspolitik in ihrem ganzen Umfang und den erwünschten und unerwünschten Auswirkungen ihrer Entscheidungen abschätzen können, war zu Gast beim Spreestadtforum. Am Rosenmontag, was, nach eigenem Bekunden, für den bekennenden Rheinländer Knieps kein Problem ist. Kein Wunder, war mein Blitzgedanke: Schließlich ist Gesundheitspolitik Ganzjahresmaskerade.
 
Aber zurück zum Thema: 25 Jahre Gesundheitsreform, bilanziert von einem, der nicht nur dabei war, sondern der das Ganze maßgeblich mitgestaltet hat.

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EUGEN MÜNCH/STEFAN SCHEYTT: NETZWERKMEDIZIN. EIN UNTERNEHMERISCHES KONZEPT FÜR DIE ALTERSDOMINIERTE GESUNDHEITSVERSORGUNG. 2014

Auszug aus dem KovarHuss: Reader Gesundheitspolitik www.kovarhuss.de/Gesundheit. Die Zusammenfassung skizziert Eugen Münch's Idee der Netzwerkmedizin.

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Auferstanden in Ruinen. HIMSS DACH-Community erfolgreich gelauncht.

Was für eine Location, dachte ich, etwas genervt von der hippen Berliner Eventkultur. In die Hörsaalruine hatte HIMSS Europe eingeladen, um mit einem Neujahrsempfang die deutschsprachige DACH-Community zu launchen. Es war dann doch ein gemütlicher Ort (in der Charite), mit mal ganz anderen Menschen, nicht immer diese professionellen Gesundheits-Kulissenschieber (mal ein Modellprojekt mehr ins Licht, mal weniger), es war eher die Ingenieursriege, die Krankenhaus-IT-ler, die sich da versammelt haben.

Für die aber gab’s was zum Thema elektronische Patientenakte auf die Ohren.

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