Über den Preis von Medikamenten

Selten ist ein Preismechanismus, wie er den Politikplanern von G-BA und IQWiG vorschwebt, so klar beschrieben worden wie in dem Beitrag von ANDREAS GERBER-GROTE in der taz vom 30.9.2014. Auf den ersten Blick überzeugt die Argumentation. In Kurzform: Die Gesellschaft hat das Recht, zu entscheiden, ob der Nutzen eines neuen Präperates seinen Preis rechtfertigt. Es gibt Mittel und Wege, statistisch Zusatznutzen gegen Zusatzfinanzierung aufzurechnen. Ein Verfahren wird dabei vorgestellt. Es klingt ganz plausibel.

Wenn es bei den Verhandlungen tatsächlich darum ginge, dem Preis für ein Medikament festzusetzen. Dem ist aber nicht so.
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Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse, will mehr Wettbewerb zwischen den Kassen. Ein Überblick in Stichworten.

Jens Baas, Chef der Technikerkrankenkasse, will mehr Wettbewerb zwischen den Kassen. Als Voraussetzung dafür betrachtet er die Zusammenführung von PKV und GKV. hat einen Plan. Und er meint auch zu wissen, wie das geht.

Eine Zusammenfassung in Schlagworten.
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Gesundheit neu gedacht. Fragen an eine wettbewerbliche Gesundheitswirtschaft

Ein Gedankenexperiment. Wir fangen einfach mal andersherum an. Wir fragen nicht, wie ein Gesundheitssystem in seinem Endzustand heraus aussehen muss, sondern entwickeln die Grundideen eines anderen Gesundheitssystems aus der Kritik des Bestehenden. Ein paar Grundüberlegungen.

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Die Mamographie-Geschichte.

Siehe auch: Spiegel, 30/2014, Wissenschaft

Jetzt ist es also so gut wie amtlich. Mamographiescreening hilft nichts. Die Idee, dass man dem Brustkrebs am besten zu Leibe rücken kann, wenn man ihn frühzeitigst entfernt, hat, dreißig Jahre nach Beginn der entsprechenden Untersuchungen keine Bestätigung gefunden. Was heißt das?
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Warum Wissenschaft nicht immer der Wahrheitsfindung, sondern oftmals nur ergebnisloser Umsatzgenerierung dient.

Andreas Mihm von der FAz hat’s schön beschrieben. Das Problem: Keiner schämt sich!

FAZ, FREITAG, 11. JULI 2014
WIRTSCHAFT
Nichts Genaues weiß man nicht
Neue Studie kann Vorwürfe nicht klären, ob in Krankenhäusern aus finanziellen Gründen zu viel operiert wird (mehr …)

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Sklerose. Warum es in der Gesundheitswirtschaft keine disruptive Innovation geben kann.

Noch fünf Tage zum Hauptstadtkongress. Worunter leidet die Gesundheitswirtschaft. Eine disruptive Intervention.

Eines vorneweg: Politikberater haben es einfach. Klug reden und nichts verantworten müssen. Trotzdem. Warum eigentlich klagen in der Gesundheitswirtschaft alle. Und niemand packt an?
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Neue Lösungen. Was Politiker, insbesondere Gesundheitspolitiker lernen müssen.

Als gelernter Marxist hat man es einfach. Da war es der Umschlag von Quantität in Qualität. Aber auch Nichtmarxisten, also die meisten Politiker, können den Prozess erkennen, wenn sie denn wollen. Es geht darum, wie Märkte neue Lösungen entwickeln.

Der anhängende Beitrag umreisst das Problem. Wir alle, die mit Versandhandel nutzenden Frauen liiert sind (Neudeutsch: Zalando Junkies) haben uns über zwei Dinge gewundert: Wie die Briefträger das alles schaffen und warum, trotz Knechtschaftslöhnen und vormodernen Verhältnissen (Neudeutsch: Praktikantenökonomie), diese irre Retourquote betriebswirtschaftlich darstellbar ist.

Jetzt wissen wir: Offensichtlich ist es das nicht.

Was die Branche dazu treibt, ganz neue Lösungen zu entwickeln, z.B. elektronisches Maßnehmen….. Für Nichtmarxisten: Die massenhafte Rücksendung von Ware führt dazu, dass die Online-Branche überlegt, wie sie einen wesentlichen Faktor, nämlich, das „Sitzt nicht“ eleminieren kann.

Und schon ist die kreative Zerstörung am Werk.

Das ist übrigens ein Effekt, der in dem politisch übersteuerten Gesundheitssystem nie eintreten wird. Unternehmen können Effektivitätsreserven nicht für sich nutzen, der Fortschritt bleibt also, wie der Sozialdemokrat Grass ja richtig beobachtet hat, eine Schnecke.

Aber auch für den Grünen Staatssekretär Baake, der die schwarzrote Energiewende vorantreibt, haben wir einen Hinweis. Ja, er ist sicher der einzige in Deutschland, der diese Energiewende kompetent und abgezockt weiter führen kann.

Aber auch Baake ist nicht gefeit davor, mit politisch definierten Rahmenbedingungen, ich werfe mal den Begriff „Kapazitätsmärkte“ und „Ausschreibungsverfahren“, Ideen, die Kapitalismus 1.0 Gläubige ausstreuen, echte Märkte verhindern. Ein definierter Markt, so meine These, ist durch die politischen Rahmenbedingungen ein verriegelter Markt, in dem Sprunginnovationen und der Umschlag von Quantität in Qualität eventuell nicht mehr stattfinden.

Ist erst mal eine Hypothese zum Weiterdenken. Auch die Quotenmodelle, die ja von der jungdynamischen Ökonomengarde so verfochten wird, könnte darunter leiden. Aber das ist erst mal eine Spekulation, die empirischer Belege bedürfte. Schau’n wir mal!

Und hier der wunderbare Artikel der wunderbaren FAZ.

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Europäisches Machtwort. Ausgerechnet im Pharmabereich

Soziologisch kann man sagen: Alles ist gut! Das europäische Parlament hat beschlossen, dass die Pharmaindustrie künftig alle Studien offenlegen muss. Das klingt erst mal toll. Und, ja, ist ein politischer Reflex auf die jahrelange Praxis von Pharmaunternehmen, an teuren Urlaubsorten Nähe zu den Ärzten herzustellen. Die Quittung kommt langsam, aber gewaltig.

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Statt alternativlosem Weiter So. Eine Leitbilddebatte für das deutsche Gesundheitswesen

Die Apotheker machen es vor. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, um die neue Beweglichkeit einer Berufsgruppe zum Auslöser einer Erneuerung des deutschen Gesundheitswesens zu machen.

Warum eine Neuorientierung?

Wer die aktuelle Gesundheitspolitik beobachtet, stellt fest, dass sowohl ein FDP-Minister wie auch ein jetzt CDU geführtes Ministerium nur zu marginalen Verschiebungen der gesundheitspolitischen Agenda führen. Die Entkrampfungen beim AMNOG lösen nicht die Frage, wie neue wissenschaftliche Erkenntnisse künftig in neue Produkte münden, wie Pharmaforschung besser mit einer effektiveren und effizienteren Versorgung verzahnt werden können, um nur ein Beispiel zu nennen.

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Alle zahlen, niemand weiss, wofür. Grüsse vom deutschen Gesundheitswesen

Da hat einer einmal dem deutschen Gesundheitswesen den Spiegel vorgehalten. Vereinfacht gesagt, haben die Autoren des Premium Circle herausgefunden, dass die zahlreichen Regulierungen dazu führen, dass niemand mehr weiss, wozu das alles führt. Besonders beeindruckend, wenn man nachverfolgt, was von allen hochethischen Plänen der Gesundheitspolitik unten beim niedergelassenen Arzt ankommt. Der muss, um keine Abschläge im Einkommen hinnehmen zu müssen (was er wegen der Schwerfälligkeit des Systems erst Monate später weiss) möglichst eine Punktlandung bei den monatlichen Abrechnungen machen. Also die Tore zu, sobald sein Budget erschöpft ist.

Die dadurch entstehende Verknappung von Fachärzten will die Politik jetzt mit einem zentral organisierten Facharztzuweisungssystem lösen.

Warum erinnert uns das alles an die DDR-Bewirtschaftungsmethoden? Weil wir uns von dem Begriff des freien Berufs nicht blenden lassen.
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Wie wirklich ist die gesundheitspolitische Wirklichkeit?

Auf dem Papier ist alles ganz einfach. Und so geschah es. Das Gesundheitssystem, so schien es vielen von uns, ist dadurch geprägt, dass zu viele Lobbyinteressen zu viele für sie nutzenorientierte Bilder zeichnen und am Ende die Politik den Überblick verliert. Deshalb schien eine unabhängige, wissenschaftlich basierte Faktengrundlage für Entscheidungen der richtige Weg. Ein paar Fragen an die heute alternativlos herrschende Konstruktion.

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Gesundheit anders. Einladung, das Gesundheitswesen in einem anderen Bezugsrahmen zu denken.

Worum geht es?
Nie war unter deutschen Gesundheitspolitikern so viel Einigkeit wie heute. Sieht man von der Diskussion über die Bürgerversicherung ab, besteht parteiübergreifende Einigkeit über die Grundstruktur unseres Gesundheitswesens.
In Kurzform: Die Politik gibt den Rahmen vor, der GBA setzt diese Vorgaben um. Dabei bedient er sich unabhängigen Sachverstandes eigens geschaffener wissenschaftlicher Beratungsinstitutionen wie dem IQWIG oder dem jetzt neu einzurichtenden Qualitätsinstitut.
Es ist der Politik gelungen, die Kostenentwicklung in den Griff zu bekommen. Aus internationalen Vergleichen ist auch bekannt, dass das deutsche Gesundheitssystem für breite Bevölkerungsgruppen ganz ordentliche Leistungen bietet.

Der scheinbar alternativlose Kurs einer zentral gesteuerten und weitgehend einheitlich verfassten Gesundheitswirtschaft wird aber zu einem Risiko, wenn sich das Modell nicht an anderen Ideen und Konzepten messen muss.

Zudem zeichnet sich ab, dass das Gesundheitswesens
• die vor uns liegenden demographischen Herausforderungen nicht mit der notwendigen Flexibilität bewältigen kann,
• die Potential neuer wissenschaftlicher und technologischer Entwicklungen nicht zum Vorteil einer besseren Gesundheitsversorgung erschließt und
• den unterschiedlichen Vorstellungen, Wünschen und Erwartungen der Versicherten und Patienten nicht hinreichend gerecht wird.
Es geht nicht darum, die Erfolge und guten Absichten aller Beteiligten in Abrede stellen.

Aber erst, wenn andere Konzepte und Ideen zur Debatte stehen, werden Vor- und Nachteile unterschiedlicher Governance-Strukturen für das Gesundheitssystem erkennbar und diskutiertbar und damit entscheidbar werden.
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Warum diese Große Koalition ganz viel von China lernen könnte.

LInks oder Rechts, Markt oder Plan, hat Merkel die CDU sozialdemokratisiert oder ist die SPD längst die Partei der Genossen der Bosse geworden? Die politische Debatte in Deutschland bewegt sich auf einem unterirdisch magerem Niveau, Parteien sind längst selbstreferenziell geworden, gefangen im Stickmuster des „Wir kennen die Lösung“.

Das kann schon deswegen nicht sein, weil niemand heute die Lösungen von morgen kennen kann.

Spot an, auf Deutschland: Da kämpft ein SPD-Vorsitzender Gabriel einen harten Kampf gegen eine Partei, die mit sich im Reinen sein will. Gabriel kämpft für Realitätsbezug, Nüchternheit, die Politik solle ihre Rolle erfüllen. Gut so, auch wenn man inhaltsanalytisch sagen müsste, er taumelt ganz schön durch den Ring.

Die CDU befindet sich, gemeinsam mit den Sozialdemokraten, auf politisch dominiertem „Weiter so“-Kurs. Der Staat soll es richten, gemeinsam mit der Sozialdemokratie gibt die CDU die Nachhut der Politik. Der Wirtschaftsflügel schaut zu, die FDP hat Auszeit. Die Grünen schweigen so vor sich hin.

„Die Wirtschaft“ mäandert auch so vor sich hin. Sie weiss einfach nicht mehr, was sie wahrnehmen und denken soll. Morgen veröffentlicht KovarHuss sein Papier „Smart Lobbying“, ein leidenschaftlicher Appell an Unternehmen, endlich ihre Rolle im Meinungskampf einzunehmen. Zukunft braucht Mut, Kraft auf Neues und auch den Mut, zu scheitern.

Zunehmend beschleicht mich das Gefühl, die Entweder-oder-Fronten im gesellschaftlichen Meinungskampf sind obsolet. Markt oder Staat? Angesichts einer Regierung, die jetzt Stromkonzerne retten wird, weil nordrheinwestfälische Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, eine überflüssige Frage. Im Gesundheitssektor schwingt sich die Politik ohnehin zum großen Gestalter auf. Der Posten des Gesundheitsministers wird allerdings Spielmasse. Den heissen Stuhl will niemand haben, das zeigt schon, wie weit es mit der Gestaltungskraft der Politik steht. Gestaltung setzt Risikobereitschaft voraus. Intelligente Risikobereitschaft, nicht das Glücksrittertum eines Professor Lauterbach, der das ganze Gesundheitswesen schon im Kopf hat. Blöd nur, dass niemand in seinen Kopf hineinschauen kann.

Mehr Markt oder mehr Staat? Auch in Sachen PKV dominiert risikolose Phantasielosigkeit. Kein Wort dazu in den Koalitionsverhandlungen. Wenn die PKV zu einer echten Alternative zum totregulierten GKV System werden soll, dann muss sie mal eine Idee entwickeln, wie das aussehen kann: Weniger Gremien, die ihre Durchschnittsmeinungen miteinander abstimmen und mehr Ärzte, Krankenhäuser und Versorgungseinrichtungen, die gute Versorgung machen wollen. Nee, besser, die ihre Kunden gesund halten wollen. Schöne Idee, aber in diesem totgeregelten System wird das nichts werden.

Und eigentlich hätte man sich von Jens Spahn in der Koalitionsverhandlung auch erwartet, dass er in Sachen Versichertenorientierung und Mindestleistung von PKV-Versicherungen dem Sektor Dampf macht, indem zumindest die Frage der Mitnahme angesparter Leistungen beim Versicherungswechsel in das Koalitionsprogramm aufgenommen wird. Ja, da hat Politik versagt (oder der PKV-Verband einfach die bessere Drähte ins Kanzleramt).

Wie anders es laufen kann und wie auch Planwirtschaften eine Phantasie für neue Lösungen entwickeln kann, zeigt ein Beitrag von Professor Sebastian Heilmann in der FAS vom 24.11.2013.

Offensichtlich hat China eine Idee davon entwickelt, wie Dezentralität und Zentralität sich ergänzen können. Darum geht es, gegensätzliche Pole zusammen zu bringen. Markt und Staat in ein fruchtbares Verhältnis zueinander zu bringen. Um neue Lösungen zu finden.

Wie sind gesellschaftliche Oberziele und eine auf Lösungsfindung orientierte Politik miteinander zu denken?

Die Politik schweigt dazu, die einen denken immer noch in den Dimensionen zentral geplanter Staats- und Konzernwirtschaft, die entscheidet, was richtig und was falsch ist. Die anderen dümpeln noch im Sumpf ideologisch verabsolutierter Laissez faire dahin und nennen das liberal. Und die GRÜNEN, die es in der Hand hätten, diese beiden Enden zusammen zu bringen? Da schweigt des Sängers Höflichkeit.

Von China lernen heisst siegen lernen. FAZ und FAS lesen, heisst, das soll an dieser Stelle auch mal angemerkt werden, eine Idee der Antworten von Morgen zu erhalten. Schritt für Schritt.

Herzlichen Dank!
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Eugen Münch, entgegen dem medial erzeugten Lärm einer der wenigen Visionäre der Gesundheitswirtschaft.

Da kann sich die Politik ein paar Scheiben davon abscheiden. Vernetzte Medizin, endlich einer, der das verantwortlich und gestalterisch übernimmt. Auch, wenn die gegnerischen Lobbyisten toben. Ein ganz großes Interview, heute in der Süddeutschen Zeitung: (mehr …)

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Was vom Westen übrig bleibt. Die Gesundheitspolitik in den Koalitionsverhandlungen.

Wenn es unseren großen Kümmerer Politik nicht gäbe. Jetzt kümmert er sich also auch darum, ob Patienten innerhalb vier Wochen einen Termin beim Arzt erhalten. Da kann man ja gleich…

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