Zum grünen Transformationsbericht. Oder: Die Grenzen des Politischen
Die Grünen haben einen Transformationsbericht "Grüner Wirtschaften" vorgelegt. Eine erste Betrachtung.
Die Grünen haben einen Transformationsbericht "Grüner Wirtschaften" vorgelegt. Eine erste Betrachtung.
Ich sehe mir inzwischen keine Talkshows mehr an. Wenn ich es aber, wie am Wochenende, als Edmund Stoiber, Olaf Scholz und Simone Peter miteinander stritten, doch tue, dann mit den Augen von Menschen, die sich einfach mal informieren wollen.
Sie erlebten einen tobenden Stoiber, einen unendlich gelassenen Olaf Scholz und eine Simone Peter, die auch was sagte. Das war von außerordentlicher Wolkigkeit, dass auch ich nicht wusste, was sie eigentiich will.
In einem anderen Zusammenhang schrieb, die Zeit, Mariam Lau, vergangene Woche, wer die Grünen derzeit erlebe, wüsste, was diese an den anderen Parteien kritisieren. Sie wüssten aber nicht, wofür sie stehen.
Man kann nur hoffen, dass das besser wird, wenn Cem Özdemir am Mittwoch als Spitzenkandidat nominiert wird. Vergangenes Jahr hat er bewiesen, dass er Gespür hat.
Andrew Pettegree hat ein Buch mit einem etwas ungewöhnlichen Namen geschrieben. Und da ich, obwohl als Kind einer evangelisch-katholischen Familie, im evangelischen Nürnberg katholisch aufgewachsen, mich nie mit dem Protestantismus beschäftigt habe, hat mich die Rezension in der Zeit 1/2017 angesprochen.
Zu Recht.
Die Geschichte Luthers, das weiß man im Anschluss, ist die Geschichte eines Mannes mit ungewöhnlicher Willensstärke, der frühzeitig neue technologische Trends genutzt hat, mit seinem Fürsten unglaubliches Glück hatte, und deswegen erfolgreich war, weil er disruptiv war, (kurz, verständlich und deutsch geschrieben hat und seine Schriften deswegen schlagartig reißenden Absatz fanden). Der in der Disruption aus einer gänzlich unabsehbaren Rolle und Situation heraus (Ein bis dato unbedeutender Autor, Wittenberg ein unbedeutender abseits liegender Ort ohne Anschluss an die großen Handelswege) , sich sein eigenes Netzwerk aufgebaut hat (intellektuell, aber auch illustratorisch-drucktechnisch), dabei ein glückliches Händchen hatte und einen unglaublichen Kontrollzwang entwickelte und so zum meistgelesenen Autor Deutschlands jemals wurde. (more…)
Jetzt zeigt sich die Agenda eines Donald Trump. Europa muss aufwachen!
Ich lese gerade Christoph Keeses Digital Germany. Nach anfänglicher Skepsis, ich las das etwas depressive Schlusswort zuerst, erzählt Keese sehr plastische Geschichten, wie deutsche Unternehmen arbeiten, horizontale und vertikale Strukturen, die Bereitschaft, was auszuprobieren, neue Konstellationen zu wagen usw. usw.
Ich bin noch nicht fertig mit dem Buch. Ein Gedanke aber drängt sich mir auf:
Wie kann man das Ganze auf die Politik übertragen? (more…)
90% aller Deutschen würden, da bin ich mir sicher, den Titel geil finden: "Für eine Ethik der digitalen Gesellschaft." Und weil die Grünen die Partei der Grundsätze und der Grundhaltung…
In komplexen Systemen müsste es das Ziel sein, nicht gute Entscheidungen zu treffen, sondern zu prüfen, was man tun muss, damit die unteren Ebenen gute Entscheidungen treffen und gute Lösungen…
Ungewohnte Töne. In Davos jammern sie jetzt. Freilich auf hohem Niveau, aber trotzdem.
Was ist anders als früher? Es ist ein Multistakeholder-Multilevel Jammern. Und die selbsternannten Big Bodies der Welt: Sie sind längst mehr Master of Deseaster geworden als Master of the Univers.
Was neu ist und deshalb so irritierend: Nie war weniger Macht als heute. Der Westen ist vom Treiber zum Getriebenen geworden.
Eine Polemik
Während die Amis machen, träumt sich das grüne Deutschland zum bedingungslosen Grundeinkommen hin.
Die grüne Technologiedebatte läuft in eine verkehrte Richtung.
Vielleicht sollte man mal fordern, die Technologiefolgenabschätzung zu verbieten. Weil sie von Menschen geführt wird, die in feiner Distanz zu Technologie (außer dem iPhone, das sie verehren), ohne technologische Kenntnis, dafür mit einem Fülllhorn hochtrabender Träume und vielem Alarmgerede, sorry, schwadronieren.
Grüne Debatten drehen sich vornehmlich um Prinzipien, Ideale und Idealwelten. Sie vernachlässigen aber Realitäten und Prioritäten. Gerade in der schnelllebigen und von Um- und Durchbrüchen gekennzeichneten IT-Welt kann das verhängnisvoll…
Thesen für ein für sich selbst verantwortliches Europa. Amerkungen zur Auftaktveranstaltung des Projekts „TruLies: The Truth about Lies on Europe“ mit Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth, MdB am 16.11.2015
Leben wir in einer Plattformökonomie? Auch. Im Moment entsteht ein digitales Abbild der Welt. und dieses Spiegelbild wird zum Leitbild. Einige spekulative Gedanken.
Gesellschaftliche Wahrnehmung Die Brille von gestern Zumindest die Hälfte aller Lösungen sehen wir nicht, weil wir mit den Brillen von Gestern aufs Morgen sehen. Die Komplexität von Wirklichkeit Der menschliche…
Alles an einem Tag. Gestern hat Wolfgang Niersbach den DFB-Deppen abgegeben. Nix gefragt. Nix gewusst. Aber gut mit Beckenbauer befreundet. Da ist zusammengewachsen, was zusammen gehört. Die hauen doch so…
Warum Geld eine geile Maßzahl ist. Und warum eine umfassende Gemeinwohlbilanzierung Blödsinn ist. Geld steuert die Zuweisung von Ressourcen. Ohne dass jemand mitreden muss. Das ist das bestechend Einfache an…
Dann ist Winterkorn jetzt zurückgetreten. Muss sein, wenn der weltgrößte Autokonzern im Weltmaßstab betrügt. Stellt sich aber die Frage, die die Süddeutsche schon heute morgen gestellt hat: War es Piëch?…
In der FAZ vom 21.9.2015 schreibt Heike Göbel zum Thema Mindestlohn: "Die Befürworter des Mindestlohns gelten als sozial, sie haben die öffentliche Meinung auf ihrer Seite.Leider tun sich Ökonomen schwer, schädliche Folgen eines (überhöhten) Mindestlohnsnachzuweisen."…
Marianna Mazzucato hat mit “Das Kapital des Staates” ein sehr lesenswertes Buch geschrieben. Ich bin ja kein Freund politischer Anstrengungen, Innovation politisch zu erzwingen. Zu groß scheint mir dabei die Gefahr, dass Politik ihre Kurzfristwahrnehmung und die Dominanz politischer Prä’s (was sind liebsame,was unliebsame Technologien) einfach auf die Forschungsperspektive fortschreibt. Die laufende Debatte um die Breitbandverkabelung wäre wieder mal ein Beispiel, dass mit der Lesebrille Weitsicht bewiesen werden soll. Doch Weitsicht sieht anders aus, wenn die Entscheider einerseits das Wohl der Telekom im Auge behalten müssen, andererseits aber eine Antwort auf die Frage finden müssen, wie die Digitalisierung der Netze am besten erfolgen kann.
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