Das lobbyistische Manifest

Ein sehr interessantes Streitgespräch in Poliltik und Kommunikation über die Rolle der Lobbyisten. Und was ich dazu meine:

  1. Frage nicht nur, was die Politik für dich tun kann, frage auch, was du für das Land, seine Leistungskraft und seinen Zusammenhalt tun kannst.
  2. Steh auf, wenn Du kein Feigling bist. Sprich aus, dass es unter den Lobbyisten auch Mietmäuler, Lügner und Faktenverdreher gibt. So wie es unter NGOs auch Blutsauger, Staatskneteabgreifer, aus guter Absicherung agierende Besserwisser und Beckmesser gibt. Der Lobbyist als solcher macht auch nur seinen Job. Der eine besser, der andere schlechter.
  3. Halte Dich an die Regeln, die eine Demokratie erfordert: Du kannst mit allen reden, aber mache es transparent. Du kannst alles fordern, aber akzeptiere, dass die Politik den Rahmen setzt. Du kannst alles bewegen, aber dazu brauchst du Mitspieler.
  4. Erweitere den Spielraum. Das politische Deutschland befindet sich noch im westdeutschen Nachkriegs- und Wachstumsdenken. Der Staat setzt längst nicht mehr den Rahmen, sondern kann froh sein, wenn er noch intervenieren kann. Die Parteien unterscheiden sich weniger als sie regelmäßig vor der Wahl zugeben, die Lösung der meisten Fragen ist komplizierter, als Volksentscheide oder einfache Formeln zu vermitteln versuchen. Und viele deutsche Unternehmen sind Pioniere im weltweiten Dschungel. Sie müssen mit fragwürdigen Gegenübern verhandeln, sie sind dauerhaft mit der Frage von Korruption beschäftigt, sie können, wenn sie wollen, auf ihren Einkaufstouren durch die Welt das Elend der afrikanischen Länder, der indischen Hinterhöfe, der chinesischen Megafabriken sehen. Und müssen es aushalten. Die Dinge bewegen sich langsam, aber Handel, Öffnung sind, wenngleich langsame Tore, die zu mehr Wohlstand führen; auch wenn in Bangladeshs Textilklitschen Arbeiter vom schlecht ausgeführten Betontrümmern erschlagen werden; – und ein Sturm der Entrüstung zu besseren Arbeitsbedingungen führt.
  5. Werde nicht zynisch, höchstens ironisch. Halte Dich an Marcus Gabriel: “Warum es die Welt nicht gibt”.
  6. Bewahre Mut und Haltung. Eine bessere Welt entsteht nicht über Nacht, sondern oftmals nebenher. Alter ist keine automatische Begründung für Zynismus oder Abstumpfung. Man kann was dagegen tun.
  7. Sei widerständig, wenn schnelle Formeln billige Lösungen versprechen. Die Welt ist nicht so.
  8. Pfeife auf alte Rollen. Suche bessere Lösungen! Das Rollenspiel in der Rolle von Gestern ist die schlechtere Alternative dazu, mit dem Blick auf Morgen bessere Lösungen zu anzustreben.
  9. Zolle denen Respekt, die mit ganzem Herzen und Verstand gegenteilige Meinungen vertreten. Egal, ob sie Politiker oder NGO Vertreter sind. Mache einen Bogen um Holzköpfe und Ideologen. Vermeide billige Kompromisse mit denen, die billig zu haben sind. Sondern setze auf gute Lösungen mit den  Meinungsstarken. Die halten besser!
  10. Sieh Dich jeden Morgen im Spiegel an. Und gebe Dir eine ehrliche Antwort auf die Frage, ob Du noch der bist, der Du sein willst.

 

Nikolaus

Frühaufsteher. Politischer Beobachter aus Leidenschaft. Das Bessere in der Welt entsteht nur, wenn man und frau sich neues zu denken traut.

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