Aus dem Handelsblatt von heute, 7.7.2014.
Karstadt-Chefin wirft hin
Nur fünf Monate stand sie an der Spitze des kriselnden Warenhauskonzerns, nun gibt sie auf. Die Absage an den Aufsichtsrat spricht eine deutliche Sprache.
Karstadt erwartet wieder Verlust im laufenden Geschäftsjahr.
Finanzvorstand Müllenbach und Arbeitsdirektor Weitz führen das Unternehmen weiter.
Die Chefin des angeschlagenen Warenhauskonzerns Karstadt, Eva-Lotta Sjöstedt, wirft knapp fünf Monate nach ihrer Amtsübernahme das Handtuch. Sie habe festgestellt, dass die Voraussetzungen für die von ihr angestrebte Sanierung des Unternehmens nicht mehr gegeben seien, begründete Sjöstedt am Montag ihre Entscheidung. „Als ich mich im vergangenen Herbst dazu entschied, nach Essen zu gehen, tat ich dies in fester Annahme, ein angeschlagenes, in einer sehr schwierigen Situation befindliches Unternehmen übernehmen und entwickeln zu dürfen.“ Zudem hätten die Karstadt-Eigentümer, die Berggruen Holdings, ihr die volle Unterstützung für ihre Strategie und Investitionspläne für die 83 Warenhäuser zugesagt.„Nach eingehender Prüfung, den Erfahrungen der letzten Monate und in genauer Kenntnis der wirtschaftlichen Rahmendaten muss ich nun jedoch feststellen, dass die Voraussetzungen für den von mir angestrebten Weg nicht mehr gegeben sind“, so Sjöstedt. Daher habe sie dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass sie ihr Amt zum 7. Juli 2014 niederlegen werde. Die ehemalige Ikea-Managerin war im Februar zu Karstadt gewechselt.