Daniel Stelter schlägt den Bogen von der Euro-Krise bis zum Corona Virus. Die zweite ist nicht die Kopie der ersten, sie multizipliert die Probleme, sagt Daniel Stelter.
Zurecht.
Das Problem: Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Wirtschaft funktioniert nach einem Reflex: Alle rufen nach dem Staat. In unserem Falle gleich dreifach: Den Bundesländern, dem Bundesstaat und, natürlich, Europa.
Rettet uns. Sofort. Keiner fragt, ob sie die Politik das überhaupt kann.
Und weil die Politikerinnen und Politiker auf allen Ebenen unangenehme Botschaften vermeiden, haben sie die Probleme bei der EZB parken: Zeit gekauft, nichts gelöst.
Traurig, dass selbst in der zweiten Krise nur auf den kurzfristigen Gestus geachtet wird, nicht auf die mittel- und langfristigen Folgen.
Man kann die Zeit der Quarantäne auch dazu nutzen, sich mit dem Denken von Nicholas Taleb beschäftigen: Antifragilität, in diesem Buch legt er einige Gedanken dar, die dem aktuellen Zeitgeist, dem Ruf nach dem helfenden Staat, widerspricht.
Die Logik: Anstatt quasi “superstabile” Institutionen zu schaffen und immer monolitischer zu werden, geht es darum, Handlungsfähigkeit wiederherzustellen, also die Akteure zu entkoppeln. Nur wenn jeder und jede eine Lösung sucht, wird die Summe der Handlungen zu einer Lösung führen. Und nicht zu einem weiteren Aufschub der Lösungen