Die Fussnoten der Klimageschichte. Und ein paar Anmerkungen von mir.

Na ja, das war es dann mit dem Klimagipfel. Der Berg hat gekreiselt. Und rausgekommen ist nichts. Aber sehen wir es positiv. Besser einmal kein Ergebnis als ein Pseudo-Ergebnis ohne Wert. Rausmerkeln auf Weltniveau klappte diesmal nicht. Auch der Nobelpreisträger,“Yes, we can!, couldn’t.

Aber es gibt doch einiges Interesssantes zu beobachten:

Zum Beispiel eine Verlagerung der Schauplätze: Dem Greenwashing der Konzerne folgt eine ebenso intensive wie nutzlose Kampagnenfixierung ihrer Gegner. Was da alles an Kampänchen geplant war. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Für mich stellt sich die Frage, warum keiner der angetretenen NGO-Meinungskonzerne auf den Gedanken gekommen ist, dem Grennwashing mit einem Greenbashing entgegen zu treten. Also den Maulhelden der Industrie, die die Berliner Zeitung vom 19.12.2009 sehr gut beschreibt, mal richtig die Kante zu geben. Dem „Tue nichts, aber rede umso mehr darüber!“

Warum tut das niemand? These 1: Die LOHAS wollen beim BMW X-NN oder dem Audi QX-Fahren (für Nichtmathematiker und Nicht-Autokenner: Das X steht als Platzhalter für die unterschiedlichen Baureihen), nicht gestört werden. Und damit der Geldfluss erhalten bleibt, organisieren die NGOs den symbolischen Meinungsschaukampf als Ablasshandel. Ich fahre weiter mit meinem SUV zum Biomarkt und Du redest über die Schlechtigkeit der Industrie (die das Zeug ja nur verkauft, weil es auch jemand einkauft).

Es gibt keine Unschuld in einer schuldigen Welt. Und so erwärmt sich das Klima weiter, weil es zwar schön-dramatische Schaukämpfe um ihre Ende gibt, aber keiner der Beteiligten, der Autor eingeschlossen, das Thema auf Kosten seines Lebensstils lösen will und kann (immerhin, das Auto ist schon abgeschafft).

Apropos Schuld und Unschuld: In der Berliner Zeitung, die mir übrigens immer besser gefällt, weil sie meinungsstark ist und wirklich originell schreibt, findet sich noch ein Beitrag „Die Klimaleugner“, in dem auch über die Anfänge der Klimadiskussion geredet wird. Und da lesen wir, dass zu Beginn der Klimadiskussion die Vermutung existierte, die Diskussion um die Klimaerwärmung wäre eine Kampagne der Atomindustrie gegen die Kohlekraftwerke. Lässt sich das ausschließen? Nein. Ist das Schlimm? Na ja, es trübt ein wenig den Glanz der Helden. Aber wer sich die 68er Geschichte, die Stasi- und DDR-Verquickungen anschaut, muss einfach konstatieren, dass der Lauf der Welt nicht immer edel und rein ist.

Was einen nicht dazu verführen sollte, jetzt von vorneherein moralische Kategorien über den Haufen zu werfen. DEnn schließlich muss man sich ja auch noch jeden Morgen selbst in den Spiegel schauen können.

Nikolaus

Frühaufsteher. Politischer Beobachter aus Leidenschaft. Das Bessere in der Welt entsteht nur, wenn man und frau sich neues zu denken traut.

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