Ganz grosses Stück über die Konservativen
23. Juni 2016 von Nikolaus
in der aktuellen Zeit.
Du. Mich. Auch.
In den USA, in Großbritannien und Frankreich sind die Konservativen gespalten wie nie – und auch in Deutschland. Doch CDU und CSU wollen sich am Wochenende versöhnen. Viel Spaß!
VON MATTHIAS GEIS UND BERND ULRICH
VON MATTHIAS GEIS UND BERND ULRICHSeit den Politikern weitgehend die Kontrolle über die Ereignisse entglitten ist, fällt ihnen all das schwer, was früher zum Alltagsgeschäft gehörte. Beispielsweise der Spin. Zu brachial drückt sich die Wirklichkeit durch, als dass das funktionale Flunkern noch funktionieren würde. Wenn etwa Horst Seehofer die Versöhnung zwischen CDU und CSU zur »Chefsache« erklärt, denkt man gleich: Er droht schon wieder. Wenn sich die beiden vergifteten Schwesterparteien am kommenden Wochenende bei Berlin in großer Delegation treffen, um endlich ihren mittlerweile zehn Monate währenden Streit beizulegen, dann ahnt man schon: Sie werden die Feuerpause als Frieden verkaufen. Wie denn anders?Am Tag vor der angeblich beabsichtigten Wiederverschwisterung der Unionsparteien findet ein Weltereignis statt, das erklärt, warum es keine Versöhnung von Potsdam geben kann. Da stimmen die Briten über ihre EU-Mitgliedschaft ab. Und wer steht sich da diametral gegenüber? Zwei Tories, David Cameron für den Verbleib, Boris Johnson für den Exit. Die konservative Partei auf der Insel ist in einer existenziellen Frage zutiefst gespalten.
Wobei die Situation auch ganz kurz zu beschreiben wäre: jetzt erwischt es halt die Konservativen, dass die Zeiten härter werden. Die Linke hat das schon hinter sich. Nee, bleibt drin. Es gibt keine Lösung.
Ausser einer Formel, die motiviert, aktiivert, zusammenhält. Aber im Ernst, es geht nicht um was Rationales. Es geht ums Probieren.