Das Bildungsministerium meldet, immer weniger StudentInnnen interessieren sich für Politik. Nur 24 Prozent interessieren sich „stark“ für Politik, 29 Prozent dagegen gar nicht. Das ist schon ok so, finde ich.
Statt wie das die politische Kaste tut, immer mehr Menschen in die Zwangsjacke des Politikverstehens zu stecken, kommt es nämlich darauf an, ob sich Menschen für ihre Zukunft interessieren und dann die Dinge machen, für die sie wirklich brennen. Da halte ich die Tatsache, dass sich immer mehr einen Job beim Staat wollen, für perspektivloser. Deutschland braucht Menschen, die sich was trauen, die Verantwortung übernehmen. Die dann ihr Ding machen. Und die sich dann wieder für Politik interessieren, wenn es was zu entscheiden gibt. Entgegen den im Wahlkampf getätigten Äußerungen badet nämlich auch die politische Klasse gerne lau und risikolos. Deswegen kuscheln sie jetzt alle miteinander, auch wenn die Linkspartei noch immer dem Ruf des schwarzen Schafs hat. (Alle, bis auf die AfD, aber die kann sich im Moment noch mit sich selber beschäftigen).
Am Ende einer dreißigjährigen Politisierungs- und Partizipationsperiode stellen wir, also die Bürger fest: Ganz schön kompliziert, wenn man die Dinge im Einzelfall entscheiden muss. Und das ganze Partizipationsgerede geht einem auch auf den Keks, wenn man dafür stundenlange Gespräche mit sanft therapeutischen Moderatoren über sich ergehen lassen muss. Da ist eine saftige Stamtischdebatte schon besser.
die Junge Generation hat Recht, wenn sie sich um ihre eigene Perspektive kümmert. Wenn die politische Debatte mal wieder kontrovers wird, wird sie das schon spüren und sich einmischen. Bis dahin kann man sich interessanteren Dingen zuwenden.