Warum die Merkelrede in Karlsruhe wirklich eine große ist
15. Dezember 2015 von Nikolaus
Man muss sich diese Rede anhören. Gibt’s ja alles zum Nachhören.
Das Erste ist ja, dass bei Angela Merkel deutlich wird, dass Politiker auch robust sein müssen.
Aber dann:
Die Rede ist deswegen eine große Rede, weil sie nicht der großen Versuchung erlegen ist, dem Parteitag Zucker zu geben und weiter zu machen. Sondern, weil die Rede, sehen wir mal von der Erwähnung aller, auch derer, deren positiver Beitrag eher gering ist, ab, die ganze Realität einer globalisierten Welt abgebildet hat.
Das ist in dem Kuschel-Kuschel-Deutschland, wir haben uns alle lieb, schon eine große Leistung. Die Leistung, über den Tellerrand ders jeweiligen Partetags hinaus zu blicken. Zu sagen, dass die Welt so ist wie sie ist. Und trotzdem Zuversicht auszustrahlen.
Wenn die Herausforderung der Parteien ist, die Menschen in Deutschland (und in Europa) für die Veränderungen und die Veränderungsnotwendigkeiten vorzubereiten und ihnen klar zu machen, dass Politik das nicht für sie, sondern nur mit ihnen lösen kann, dann ist das eine sehr sehr große Rede.
Angela Merkel kann Reden halten, die einen großen Bogen spannen. Die die Delegierten und Bürger mitnehmen, einbinden und ihren Blick aufmachen für die Herausforderungen, die wir bewältigen müssen.
Und das ist neu in der CDU.
Große, ja epochale Leistung. Aus der „Vorwärts nimmer – Rückwärts immer“ West-Partei CDU hat die Ostdeutsche Pastorentochter Angela Merkel eine ganz neue Partei gemacht. Mal so, als sie unter Druck stand und mal grad Zeit hatte.
Kein kleines Karo. Sondern große Leistung!
P.S. Es gibt in der Rede einen großen Cut. Das ist, wenn merkel mit ihrer Haltung für „der statt dem Wolf tanzt“ argumentiert. Dessen Haltung hat nun nichts mit Merkel zu tun. „Wer Merkels Klarheit will, muss Winfried wählen. Damit die Südwest CDU Zeit zum Aufwachen hat. Oder?“