Was würden Spieltheoretiker sagen. Thüringen wird rotrotgrün.

Man redet ja immer gerne von Win-Win-Situationen. Was Politik derzeit macht, hat etwas irrationales. Meine ich. Jahrelang gab es diese Gräben, links gegen rechts. Jetzt auf einmal wollen alle mit allen können. So müssen die Grünen einerseits mit der CDU können wollen und zum Ausgleich jetzt mit der Linken.

Ist das gut? Ist das schlecht? Einerseits, aber dafür gibt es dann wieder Prügel von meinen grünen Freunden, unterscheidet sich, wenn man von außen drauf schaut, Politik sowieso nur noch marginal. Insofern ist es logisch. Andererseits habe ich (und nicht nur ich) das Gefühl, die etablierte Politik, und dazu gehören jetzt auch Linke und Grüne, hat sich in so einer Art Ponyhof-Idylle gerettet, in der sie sich immer noch einredet, sie könne das Ganze steuern. Es wird, so meine These, immer weniger gelingen.  Weil die Menschen merken, dass das irgendwie nicht ihre Lebenswirklichkeit trifft. Die Schwankungen der Weltwirtschaft kann auch die Politik nicht auffangen.

Welche der Parteien wird dann wohl anfangen, mit den Bürgerinnen und Bürgern darüber zu reden, dass es in einer globalisierten Welt kein politisches Schutzschild gegen die Veränderungen der Welt geben kann, sondern dass wir ein Ertüchtigungsprogramm brauchen, das mobilisiert und aber auch sagt, wo Politik wirklich Verantwortung übernehmen kann. Das ist weniger, was sie vorgibt.

Auf der anderen Seite: Was war in Berlin anders, also Rotrot regiert hat? Akzentsetzungen. Die pragmatische Nüchternheit, ein deutscher Wesenszug, ist substanziell sicher ein Vorteil. Aber warum redet eigentlich niemand mit den Menschen? Sie ahnen es. Sie würden sich besser aufstellen, die Gesellschaft würde anders agieren, wenn diese Kluft zwischen gefühlter und politisch angesagter Wirklichkeit kleiner würde. Und wenn Parteien ENDLICH ihre Konzepte nach vorne formulieren würden, in der Veränderungs- Zukunftsperspektive. Und nicht aus der romantischen Kulissenwelt Nachkriegswestdeutschlands.

Nikolaus

Frühaufsteher. Politischer Beobachter aus Leidenschaft. Das Bessere in der Welt entsteht nur, wenn man und frau sich neues zu denken traut.

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