DIE ZEIT N° 22 / 2014 – Titelgeschichte – Wie tickt Wladimir Putin?
Learnings:
Putin hat eine nachvollziehbare Lerngeschichte mit dem Westen
Die Selbstentdeckung und -inszenierung des Wladimir Putin als Führungsperson hat eine Parallelgeschichte zum Wunsch der russischen Gesellschaft nach internationaler Anerkennung
Der Westen hat gegenüber Putin ein Problem: Er ist nicht strategiefähig, weil kein strategisches Zentrum vorhanden ist und keine Bündelung von Ressourcen möglich ist
Putin hat sich (mit dem Gasdeal mit China) rechtzeitig strategische Handlungsalternativen verschafft, um die Machtebene erfolgreich bewältigen zu können
Putin ist Westen- und Deutschlandversteher und hält diese deswegen für dekadent und schwach.
Er ist genervt vom moralisch sich überheblich gebenden und blauäugigen Moralismus.
Vor dem Hintergrund des sich verschiebenden globalen Machtgefüges ist diese Konstellation mittelfristig handlungsfähiger als die des Westens.
Schlussfolgerung:
Dämonisierung ist Mist.
Der Westen sollte sich, zumindest auf Führungsebene, mal ein realistisches Bild von Russland und der Person Putins zulegen und nicht weiter ignorant (USA) oder naiv (Europa) zu agieren.
Der Westen sollte mal seine eigenen Baustellen in Sachen Wirtschaftliche Interessen und Freiheitskampf reflektieren, bevor er so vollmundig durch die Welt zieht.