Mit Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin treten die Grünen mit einem Spitzenteam an, das beides verheißt: Das Beste des Heute mit dem Potential des Neuen. Während Jürgen Trittin für deutliche Worte, Konfliktbereitschaft und Ministeriabilität steht, kann Katrin Göring-Eckardt die Weiterentwicklung der grünen Gesamtaufstellung vervollständigen. Die Grünen, das zeigt das Ergebnis, sind eine Partei der Veränderung, der bewußten Veränderung. Man nimmt die zurückliegenden Erfahrungen, die Bereitschaft zum Außerparlamentarischen, dem Dagegnen mit, kombiniert es mit der Fähigkeit zu klaren Worten (statt der Angst vor dem Konflikt) und hat es schon bisher ergänzt mit der Fähigkeit, zu regieren.
Deutschland steht, wie Europa, der gesamte Westen, aber auch der Rest der Welt, vor großen Veränderungen, nicht sofort, nicht von heute auf morgen, aber Veränderung in Permanenz. Diese Veränderung ist spannend auf der einen Seite, jagt Angst ein auf der anderen Seite. Jedem von uns, oder fast jedem, denn im Schnitt geht es uns allen gut.
Und deshalb haben die Grünen im Deutschland von morgen eine neue Aufgabe: Das Deutschland von morgen nicht von oben herab, von der politischen Bühne aus zu gestalten, sondern die politische Bühne zu nutzen, um das Deutschland von morgen zur Aufgabe der Deutschen von heute zu machen. Aller Deutschen, der Westdeutschen wie der Ostdeutschen, der Angestammten wie der Eingewanderten (und derer auf den Schultern der Eingewanderten…..)
Für diese Phase der permanenten Veränderung gibt es keine „goldenen Wege“, keine 100%-Rezepte. Sie müssen ertastet, belastet, geprobt und begangen werden. Es wird Versuch und Irrtum geben, wir müssen darauf achten, dass die Irrtümer nicht im großen Maßstab passieren und schnell korrigiert werden. Wir müssen das Neue schnell erkennen und darüber reden, wie das Nützliche genutzt, das Schädliche verhindert werden kann. Wir müssen darauf achten, das Gemeinsame zu stärken und denen, die Vorausdenken, Probehandeln und, und sei es auch wegen des Wunsches, viel Geld zu machen, etwas Neues zu machen, Neues zu wagen, laufen zu lassen. Politische Entschiedenheit in der Wahrnehmung und reflexive Zurückhaltung in der Regulierung. Die Dynamik nutzen und nicht verhindern. Das alles sind Leitplanken für Grüne, die heute für morgen denken wollen. Sie sind theoretisch, sie lebendig zu machen, ins richtige Leben zu bringen, das ist die Kunst der Politik.
In Baden-Württemberg hat die Kunst des Politikmachens im Gestus der Bescheidenheit und Reflexivität angefangen, jetzt kommt es darauf, an, diese Kunst auch bundesweit einzuführen. Nicht das grüne Weiter, höher, weiter, radikaler, das Entlarven ist gefragt, sondern das politische Führen, Vertrauen gewinnen, um gemeinsam, mit mehr als der Mehrheit der Menschen in diesem Lande, in die Zukunft zu gehen. Die Maßzahl wirklich radikaler Politik ist nicht die Geste radikalen Entlarvens, sondern des Wege aufzeigens und gehens. Es ist die vernünftige Radikalität der Tat, die ansteht.
Das Programm dafür ist noch nicht geschrieben. Aber die Weichen sind gestellt, die Rollen sind verteilt. Zwerge auf den Schultern von Riesen, das bedeutet, stark sein, weil man weiß, was man zusammen kann. Aber bescheiden bleiben, weil man weiss, dass man das alles nicht alleine kann.
2013 kann kommen. Grün ist bereit!